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Sanierungsprojekt Schnitzelgrube 2017

Das Sanierungsprojekt der Schnitzelgrube hat sich fast ein Jahr hingezogen, bis es realisiert werden konnte. Da die Kunstturner bei ihren Abgängen am Reck merkten, dass man bei der Landung den Unterboden "durchtritt", musste gehandelt werden. Nach einigen Prüfungen zeigten sich zwei Konstruktionsfehler der Schnitzelgrube:

1. Die Klebestellen der unter dem Trennnetz liegenden Schaumstofflage waren senkrecht und direkt in der Landezone der Reckabgänge geklebt.

2. Die Energie bei Abgängen etc. soll durch eine dünnere Schicht loser Schnitzel gemildert werden - die restliche Energie sollte allerdings der Unterbau abfangen.

Diese Bauweise der Grube führte dazu, dass die Klebestellen im Unterbau gerissen sind und keine geschlossene Landefläche mehr vorhanden war. Dass es im Laufe der Jahre und bei intensiver Nutzung zu diesen Schäden kommen würde war beim Bau der Grube nicht abzusehen, da es an Erfahrungswerten fehlte. Regressansprüche an die ursprüngliche Firma, welche die Grube geplant und ausgestattet hatte, waren leider nicht mehr möglich - die Firma existiert nicht mehr!

Dieses Mal wurde die Firma Spieth gebeten einen Sanierungsplan und einen Kostenvoranschlag dafür zu erstellen. Ihre Konzeption sah vor, dass das Trennnetz tiefer gehängt wird und eine dickere Schicht loser Schnitzel die Energie der Turner/innen fast vollständig abbremsen soll. Die Klebeflächen der Unterkonstruktion sollten schräg sein und nicht direkt in den Landezonen. Ein erster Kostenvoranschlag belief sich auf 26.300.- Euro. Ein ordentlicher Betrag, der die Möglichkeiten der Turnabteilung eigentlich auch schon überstieg. Es zeigte sich aber, dass die Firma Spieth sich bei der Menge der Schnitzel "leicht" verrechnet hatte. Anstelle der kalkulierten 20 m³ wurden 70m³ benötigt. Dies hatte eine Erhöhung der Gesamtsumme um 13.000.- Euro zur Folge. Die Sanierung sollte nun 39.300.- Euro kosten, trotz Eigenleistung durch die Turnabteilung.

Um die Kosten stemmen zu können wurde bei der Stadt nachgefragt, ob sie sich beteiligen könnten, was sie jedoch ablehnten. Aus ihrer Sicht wurde die Turnabteilung beim Bau der Schnitzelgrube genügend unterstützt. Es wurden parallel Überlegungen angestellt, wie Gelder generiert werden könnten. Neben der Bitte um Spenden, der verstärkten Teilnahme an Altpapiersammlungen, Fundraising in der Innenstadt..., kam die Möglichkeit, Ausrichter eines Bundesligaturnwettkampfes der Männer in Weilheim zu sein, sehr gelegen. Am zweiten Novemberwochenende (Samstag, 11. November, 18 Uhr) wird es so weit sein. Das Team Exquisa Oberbayern, mit Manuel Förster, tritt gegen den TSV Buttenwiesen, mit gleich drei Weilheimer Turnern (Nicolai Ullrich, Fabian Ullrich und Moritz Kraus), an.

Dass die Turnabteilung trotz Unterstützung des Fördervereins die Sanierung nicht stemmen kann wurde immer klarer. Zum Glück ist der Hauptverein ganz unbürokratisch den Turnern beigesprungen. Ein großzügiger Zuschuss und ein Darlehen, dass im Laufe der nächsten zwei Jahre über die Kopfpauschale zurück gezahlt wird, brachten die Finanzierung im November 2016 in trockene Tücher. Einen riesen Dank an dieser Stelle an den TSV-Hauptverein!

Im März 2017 konnte dann endlich mit der Sanierung dann begonnen werden - innerhalb von zwei Wochen war diese bereits abgeschlossen. Am 17. März wurden die Grube geleert, die Schnitzel entsorgt, das Trennnetz herausgenommen und der Schaumstoff der Unterkonstruktion herausgeschnitten. Dank vieler fleißiger und helfender Hände ging es wirklich zügig voran. In der darauffolgenden Woche wurden die Seitenwände nach unten hin verlängert. Ein großer Dank geht hier an Rudi Baum, der als gelernter Schreiner diese knifflige Arbeit mit Sachverstand erledigte. Tatkräftig wurde er besonders von Robert Grünwald unterstützt - als weitere Helfer waren Manuel Förster, Christian Hub und Stefan Bletschacher im Einsatz.
2017_Sanierung Schnitzelgrube (1)
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Nachdem alle Vorarbeiten erledigt waren konnte die Firma Spieth den Prallschutz an den Seitenwänden verlängern und die Schaumstoffunterkonstruktion erneuern. Die drei Techniker der Firma arbeiteten zügig und konstant, erledigten noch weitere notwendige Arbeiten an der Grube und waren innerhalb einer Woche mit allen Arbeiten fertig, ohne den Trainingsbetrieb gravierend zu stören. Am 28. März wurden dann die neuen Schnitzel geliefert und in die Grube gebracht. Von außen fällt höchstens auf, dass die neuen Schnitzel schön Weiß sind - die geleistete Arbeit ist leider nicht sichtbar. Trotzdem hat es sich gelohnt und die Turnabteilung hofft nun, dass alle viel Freude an der sanierten Grube haben werden.

Ein großes Dankeschön, im Namen der gesamten Vorstandschaft der Turnabteilung, geht an alle Beteiligten und Helfern und alle Nutzer der Schnitzelgrube!
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2017_Schnitzelgrube NEU